Dienstag, März 14, 2006

Vogelgrippe im Deutschen Beamtenstaat

Zweifelsfrei ist die sog. Vogelgrippe eine nicht zu unterschätzende Ansteckungskrankheit und jegliche Besorgnis ist durchaus begründet, da es ja auch menschliche Todesopfer gegeben hat. Dennoch halte ich die Vorgehensweise der Behörden für übertrieben oder zumindest für fragwürdig. Das möchte ich auch gerne aus meiner Sicht, also eines Pandemie- Laien und Nicht- Tierhalters, begründen, damit man mir nicht oberflächliches Gerede nachsagt. Zunächst möchte ich nochmals darauf hinweisen, dass ich keinesweges die Gefährlichkeit des H5N1- Erregers verharmlosen möchte. Ich maße es mir auch nicht an, in dieser Angelegenheit als Experte auftreten zu wollen, sondern hinterfrage nur grundlegende Aktivitäten. Für ein interessantes Wortgeschöpf halte ich den Ausdruck "Vogelgrippe- Sperrbezirk", der durch die Medien kreist und tatsächlich in einigen Gegenden zum faktischen Mittel geworden ist. Unter "Sperrbezirk" versteht man landläufig ein begrenztes Gebiet, das durch mehr oder minder effektive Mittel abgeriegelt werden soll. Das kann zum einen bedeuten, dass niemand hinein soll oder eben niemand heraus soll. Letzteres ist auch als Quarantäne bekannt. Hallo ! ist den Behörden dabei vielleicht entgangen, dass die potentiellen Virenüberträger Vögel sind, wovon der eine oder andere sogar fliegen kann ? Man kann doch nicht ernsthaft annehmen, dass Wildente, Zaunkönig und Co. die Strassenverkehrsordnung befolgen oder Schilder entsprechend deuten ! Da nun auch die erste Katze sich mit dem Vogelgrippe- Virus infiziert hat, werden die Rufe von Behördenseite laut, freilaufende Katzen abzuschießen. Sind wir nun schon im Wilden Westen ? Darf demnächst auf alles geballert werden, was sich verdächtig bewegt und evt. Kontakt mit einem infizierten Federvieh gehabt hatte ? Klingt doch einleuchtend, da ja auch schon vorsorglich gesunde Tiere "gekeult" werden......wobei hier allerdings mein Verständnis etwas aussetzt. Es werden quasi zur Profilaxe potentiell gefährdete Tiere getötet, obwohl diese allerdings gar nicht erkrankt sind, um eine weitere Verbreitung der Krankheit einzudämmen ? Ebenso könnte man ja auch allen Autofahrern vorsorglich die Fahrerlaubnis entziehen, da sie ja in naher Zukunft einen Verkehrsunfall provozieren könnten ! Vielleicht sollte man den Behörden mal den Tipp geben, dass man auch vorsorglich alle Füchse, Marder, Igel und alle anderen Tiere, die sich als Fleischfresser outen, vorsorglich entsorgen sollte...Es ist für mich nicht logisch nachvollziehbar, wieso gerade Katzen nun als Zielobjekt nach den Vögeln ins Visier der Politik geraten sind, aber typische Vertreter in der Nahrungskette oberhalb der Vögel keinerlei Beachtung finden !?!Irgendwie befällt mich das Gefühl, dass aufgrund vorgeschobener Aspekte irgendwelche Aktivitäten suggeriert werden, um zumindest Reaktionsvermögen zu demonstrieren, wenngleich auch die Richtung nicht stimmt. Man zeigt übereifrig Präsenz und Tatendrang, um einer politischen Rechtfertigung vorzugreifen, dass man womöglich nicht rechtzeitig auf die Situation reagiert hätte. Es spielt anscheinend dabei eine untergeordnete Rolle, welche Maßnahmen nun wirklich sinnvoll sind, hauptsache man muss sich zu keiner Zeit Untätigkeit vorwerfen lassen.Übrigens kommt die Vogelgrippe gerade recht, unpopuläre Entscheidungen auf anderen Gebieten durch eine medienwirksame Kampagne namens "Vogelgrippe" ins Abseits zu rücken. OK - ich gebe ja zu, dass man dies auch als Polemik werten könnte, aber in meinem eigenen Weblog darf ich mir eine gewisse Subjektivität erlauben...Hier noch ein interessanter Link zum Thema: mehr ...

Avian Flu (weiter geht's...)
Kaum wird ein an der Vogelgrippe erkrankter bzw. verendeter Vogel gefunden, wird weitläufig ein Sperrgebiet drum herum errichtet. Klingt das nicht paradox, wenn man von Vögeln spricht ? Zunächst fanden sich die ersten Fälle in reichlicher Zahl auf der Insel Rügen, danach ein Fall am Bodensee und schließlich am Rheinufer bei Mannheim. Geographisch hat man damit eine Achse von Nord nach Süd. Bezieht man die Tatsache mit ein, dass die Fundorte doch verhältnismäßig übersichtliche Gegenden waren und auch von vielen Menschen frequentiert werden, liegt die Vermutung nahe, dass wohl auch alle anderen Regionen Deutschlands potentielle Sperrgebiete sein werden. Weshalb dann diese Einzelmaßnahmen, wenn man quasi mit ziemlich hoher Sicherheit die gesamte Republik dazu ernennen könnte ?...und was ist eigentlich mit der Schweinepest und dem Rinderwahn ? Es ist doch keineswegs so, dass die Krankheiten von der Vogelgrippe abgelöst wurden - die Krisenherde bestehen doch auch weiterhin, oder habe ich da was verpasst ?

Avian Flu (Fortsetzung)...
Wie man sicherlich bemerkt hat, besteht dieser Bericht nicht aus einem einzigen Block, der zu einem bestimmten Zeitpunkt fertiggestellt wurde. Es ist viellmehr so, dass sich dieser Bericht quasi durch die Aktualisierung der Medienberichte erweitert.
Als nun auch andere Tiere aufgefunden wurden, die mit dem Vogelgrippe- Virus infiziert wurden (Steinmarder auf Rügen) , mussten auch die Behörden akzeptieren, dass nicht nur Vogel und Katze betroffen sein können. Fehlberichte über infizierte Tiere (Zuchtenten in Bayern) lassen den Anschein erwecken, als wäre die Geflügelpest zur Zeit die einzig mögliche und akzeptierte Todesart bei Tieren. Ist das nicht anmaßend ? Und nun machen die Politiker das, was sie sowieso am besten können, sich gegenseitig Fehlverhalten und Unfähigkeit zuzusprechen. Auf der einen Seite spricht Bundesagrarminister Seehofer von verfrühter Informationspolitik und auf der anderen Seite drückt Werner Schnappauf (Leiter des Ministeriums für Umwelt, Gesundheit & Verbraucherschutz in Bayern) sein Unverständnis darüber aus, dass es bei Seehofer entweder nur verspätetetes (Rügen) oder eben nur verfrühtes Verhalten in Sachen Krisenmanagment gebe.
Wie man sieht, ist es scheinbar wichtiger, politisches Machtgeplänkel in den Vordergrund zu rücken, als das Augenmerk auf die tatsächliche Problematik zu richten. Dass wiederum über 400 Tiere "vorsorglich" getötet wurden, ist anscheinend kaum der Rede wert. Viel interessanter würde ich dazu die Aussagen der betroffenen Tierhalter finden und ganz nebenbei gehe ich davon aus, dass im letzten Fall bestimmt auch die Stallpflicht eingehalten wurde...
Besonders paradox ist die Tatsache, dass laut EU- Beschluss die Eier von aufgestallten Hennen, die normalerweise als Freiland- Geflügel gehalten werden, weiterhin als Freiland Eier deklariert werden dürfen ?
Interessante Anmerkungen zum Thema Vogelgrippe gibt es unter anderem hier: http://www.oberthal-online.de/keulung.swf

Greetz!
TB

1 Comments:

At 1:41 PM, Anonymous Anonym said...

Hallo,

Ich gehe hierbei noch einen ganzen Schritt weiter und behaupte mal die "Vogelgrippe" in der Variante die man uns weismachen will existiert überhaupt nicht... bzw. hat es schon immer gegeben. Siehe in diesem Blog oder bei Google. Ja ja die Macht der Med. Konzerne oder sollte man lieber sagen der Kartelle oder Trusts... wenn GELD MIßBraucht wird... !!! Man müsste mal recherchieren ob diese Menschen mit DIESEM Geld glücklich geworden sind! ICH glaube nicht daran! Gruß Pieter

 

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